Neuer Test der aktuellen Versionen von DragonDictate und IBM ViaVoice
Stand: März 2000

In den BBB-Informationen 237 (Juli/August 1999), wurde über die beiden am meisten verbreiteten Spracherkennungsprogrammen DragonDictate NaturallySpeaking und IBM ViaVoice, Versionen 1998, berichtet.

Ein ergänzender Test der aktuellen Versionen bestätigt, dass die Leistungsfähigkeit sich erneut wesentlich verbessert hat.

Der Vergleich zwischen beiden Programmen fällt allerdings - auch nach den deutlichen Verbesserungen bei IBM - erneut zugunsten von DragonDictate NaturallySpeaking aus. Das liegt wohl daran, dass für wichtige Leistungsmerkmale Patentschutz besteht und IBM deshalb nur schwer aufholen kann.

Erkennungsleistung

Es besteht ein deutlicher Unterschied in der Erkennungsleistung. DragonDictate hat ein wesentlich größeres Vokabular, so dass die unterschiedlichen Wortformen, vor allem die Endungen, sowie die meisten Komposita weitgehend richtig erkannt werden. Damit sinkt die Fehlerquote und der Komfort steigt, weil Korrekturen lästig und zeitraubend sind und den Arbeitsfluß unterbrechen.

Unverändert gelten die übrigen Vorteile für DragonDictate, die in dem früheren Bericht ermittelt worden sind und die hier noch einmal aktualisiert und im Überblick dargestellt werden:

Die wichtigsten Vorteile von DragonDictate
Bildung von Komposita (zusammengesetzten Wörtern)
  • Die meisten Komposita werden automatisch erkannt,
  • wo das nicht klappt, kann der Benutzer sie per Diktat eingeben ("Wortbeginn Wort1 Wort2 Wort3 Wortende"),
  • oder nachträglich über einen komfortablen Sprachbefehl ("Verbinde Wort1 Wort2")
Schnelligkeit und Komfort von Korrekturen
  • In den meisten Fällen brauchbare Alternativvorschläge, die per Sprachbefehl ausgewählt werden können,
  • in den übrigen Fällen eine komfortablere Korrektur mit Sprachbefehl und Maus, auf die Tastatur kann weitgehend verzichtet werden.
Arbeitsfluß - Lernen im Hintergrund
  • Keine Unterbrechung des Arbeitsflusses durch erzwungenes Training von neuen Wörtern (auch Komposita sind für IBM neue Wörter, das heißt man ist ständig mit der Ergänzung des Vokabulars beschäftigt!).

Empfehlungen für den Einsatz

Gestiegenes Leistungsvermögen, verbesserter Benutzerkomfort und verringerte Trainingszeiten vor Nutzung der Programme vergrößern die Einsatzmöglichkeiten der Spracherkennung auf allen Arbeitsplätzen, bei denen Textproduktion in nennenswertem Umfang anfällt.

Ab einer Nutzungsintensität von drei Stunden Textproduktion pro Monat halte ich den Einsatz von DragonDictate für eindeutig wirtschaftlich - vorausgesetzt, der Nutzer ist bereit, die erforderliche Sprachdisziplin aufzubringen.

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Verantwortlich und ©:  Prof. Dr. Burkhardt Krems,  FH Bund, Brühl / Rhld., 2002-07-03